‚Der Staub der Ahnen‘: Leben mit der Erinnerung – oder in der Vergangenheit?

Die Graphic Novel ‚Der Staub der Ahnen‘ erscheint im Januar 2012 beim Berliner Avant Verlag und zeitgleich in Frankreich bei Actes Sud / Editions de l´An2 unter dem Titel ‚La Poussière des Aïeux‘.

‚Der Staub der Ahnen‘ – Graphic Novel, 23,5 x 31,5 cm, 90 Seiten durchgängig illustriert, Avant Verlag, ISBN 978-3-939080-61-9

Nach über 20 Jahren reist der Museumswärter Eusebio Ramirez wieder in die alte Heimat in der mexikanischen Provinz, um endlich seinen Frieden mit der Familie Rojas zu machen. Von den ehemaligen Freunden aus der Familie ist keiner mehr am Leben. Nur heute, am ‚Tag der Toten‘, kommen sie aus dem Jenseits, um mit den Lebenden zu feiern. Doch die Nachricht vom tragischen Tod des kleinen Benito Rojas weckt Geister der Vergangenheit, die Eusebio bald wieder in die Flucht treiben. In einem Brief versucht er Benitos Mutter Trost zu spenden: Eusebio glaubt fest daran, dass die Toten weiter existieren und erst zu Staub zerfallen, wenn sie in Vergessenheit geraten.

In Hommage an die mexikanischen Muralisten sind es in ‚Der Staub der Ahnen‘ vor allem die Bilder, die die Geschichte erzählen. Dabei wird ganz nebenbei ein (privater) Einblick in die Bräuche und Traditionen am ‚Tag der Toten‘ gewährt und eine Kultur vorgestellt, in der der Tod kein Tabu ist, sondern einen festen Platz im Alltag innehat, eine Kultur, die den Tod feiert und Skelette zum Tanzen bringt. (aus dem Klappentext)

‚Der Staub der Ahnen‘ basiert auf dem Bildband ‚Polvo‘ (Limitierte Auflage 2010), der um zahlreiche detaillierte Bilder erweitert und narrativ überarbeitet wurde. Neben den mexikanischen Feierlichkeiten am ‚Tag der Toten‘ und einem fröhlich-makabren Besuch im Jenseits, gibt es im neuen Buch auch Rückblicke in vergangene Epochen Mexikos, wie z.B. die 30er Jahre von Frida Kahlo und Diego Rivera oder die Zeit der Mexikanischen Revolution. Ein Peyote-Rausch entführt den Leser schließlich zurück zu den Azteken – und von dort direkt ins Fegefeuer.

Infolinks:
Leseprobe ‚Der Staub der Ahnen‘